Die Repräsentativität der Normstichprobe ist für die Schätzung gültiger Normwerte von wesentlicher Bedeutung. Um dies zu erreichen, wird in der Regel eine Zufallsstichprobe verwendet. Aber selbst wenn es keine systematischen Verzerrungen bei der Datenerhebung gibt, kann die resultierende Stichprobe von der Zusammensetzung der Grundgesamtheit abweichen. cNORM bietet Funktionen, um Stichprobengewichte in den Normierungsprozess zu integrieren und somit negative Auswirkungen von nicht-repräsentativen Normstichproben auf die Qualität der Normwerte zu reduzieren.
Zu diesem Zweck wurde das so genannte Raking, eine Methode der iterativen proportionalen Anpassung, implementiert, das die Poststratifikation der verwendeten Normstichprobe in Bezug auf eine oder mehrere Schichtungsvariablen (SVn) für gegebene Anteile der Populationsanteile der verwendeten SVn ermöglicht. Die Fälle werden so gewichtet, dass die Zusammensetzung des gewichteten Datensatzes der repräsentativen Grundgesamtheit entspricht.
Zur Berechnung der Gewichte wird eine Datentabelle mit drei Spalten benötigt, in denen die Populationsanteile angegeben sind:
Im folgenden Beispiel gibt es die beiden Schichtungsvariablen 'sex' und 'migration' mit jeweils zwei Faktorstufen, die im Fall des Geschlechts 1 und 2, im Fall des Migrationshintergrunds als 0 und 1 kodiert sind. Die Gewichte werden für den ppvt-Datensatz berechnet, der beide SVn enthält.
marginals <- data.frame(var = c("sex", "sex", "migration", "migration"),
level = c(1,2,0,1),
prop = c(0.51, 0.49, 0.65, 0.35))
weights <- computeWeights(data = ppvt, population.margins = marginals)
Durch die Übergabe der Gewichte an die Funktion 'cnorm()'-Funktion oder 'cnorm.betabinomial()' unter Verwendung des Funktionsparameters 'weights' werden diese Gewichte automatisch in den nachfolgenden Normierungsprozess einbezogen.
Bestimmte Abweichungen von der Repräsentativitätauch werden mit kontinuierlicher Normierung auch ohne Verwendung von Gewichten bereits korrigiert bzw. abgemildert, so z. B. wenn die Abweichung von der Repräsentativität nur in einzelnen Altersgruppen auftritt. In verschiedenen Simulationsstudien untersuchten wir, ob die zusätzliche Verwendung von Gewichtung die Normierung verbessert, wenn die Abweichungen von der Repräsentativität nicht nur in einzelnen Altersgruppen, sondern in der gesamten Stichproben auftreten. Wir simulierten hierfür Stichproben, die unterschiedlich stark und auf unterschiedliche Art von der Repräsentativität abwichen. Dabei stellten wir fest, dass gewichtete Normierung in den meisten, aber nicht allen Anwendungsfällen sehr gut funktioniert. Bitte beachten Sie die folgenden Punkte:
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