Der ADHS-Test 6-12 ist ein neuartiges Testverfahren zur Diagnose von ADHS, das subjektive Urteile (Eltern- und Lehrkrafturteil) sowie computerbasierte Maße der Aufmerksamkeit zu einem normierten Gesamtergebnis kombiniert.
Bei der computerbasierten Messung werden verschiedene Maße der Inhibitionsfähigkeit erhoben, von denen aus der wissenschaftlichen Literatur bekannt ist, dass sich Kinder mit ADHS hinsichtlich dieser Maße sehr stark von Kindern ohne ADHS unterscheiden. Die verschiedenen Informationsquellen (Computertest, Elternurteil, Lehrkrafturteil) werden außerdem optimal miteinander verrechnet.
Im Endeffekt ergibt sich somit ein Gesamtergebnis, das eine sehr hohe Spezifität für ADHS aufweist und deshalb die Anzahl an Falsch-Positiv-Diagnosen im Vergleich mit anderen Verfahren deutlich reduziert.
Der Test verfügt über kontinuierliche (d. h., wochengenaue) Normen für das Alter zwischen 6:0 und 12:11 Jahren, die auf einer repräsentativen Stichprobe aus ganz Deutschland beruhen.
Die Auswertung erfolgt beim ADHS-Test 6-12 ausschließlich computerbasiert. Dies spart nicht nur Zeit, sondern führt auch zu maximal hoher Auswertungsobjektivität. Die Testergebnisse lassen sich als übersichtlicher Ergebnisreport ausdrucken.
Zum ADHS-Test 6-12 ist ein ca. 75-minütiges Videoseminar verfügbar. Sie lernen in diesem Seminar den theoretischen Hintergrund des Verfahrens, den
Testaufbau sowie die einzelnen Testbestandteile kennen. Außerdem erfahren Sie, wie man den Test auswertet und die Ergebnisse interpretiert.
Auch beim Expertinnen-Talk Digitale Innovationen im Gesundheitswesen, der im Rahmen der Plattform #InnovativeFrauen am 13.06.2023 auf YouTube gestreamt wurde,
war der ADHS-Test 6-12 ein Thema.
Hier noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 29.06.2024 erschien in der WELT ein Artikel mit dem Titel "Warum es so viele ADHS-Fehldiagnosen gibt und was Lehrer damit zu tun haben". In diesem Artikel spielt auch unser ADHS-Test 6-12 eine prominente Rolle. Die Darstellungen zum Test sind jedoch leider in weiten Teilen nicht korrekt. Die Aussagen, die eine von uns (A. Lenhard) gegenüber der Autorin des Artikels, Frau Nike Heinen, in einem telefonischen Interview machte, werden im Artikel grob verzerrt wiedergegeben. Richtigstellende Rückmeldungen, die Frau Heinen von uns noch vor der Publikation des Artikels schriftlich erhielt, sind hingegen an entscheidenden Stellen nicht berücksichtigt. Dies betrifft vor allem die Informationen zum Aufbau des Verfahrens, speziell zum Einbezug und zur Bedeutung von Eltern- und Lehrkrafturteilen, sowie die Interpretation unserer Daten im Zusammenhang mit der Rate an Fehldiagnosen. Subjektive Einschätzungen durch Eltern und Lehrkräfte werden durch unser Verfahren nicht überflüssig. Sie sind sogar ein wesentlicher Bestandteil unseres Testverfahrens. Im Gegensatz zu anderen Testverfahren verknüpfen wir sie jedoch statistisch mit computerbasierten Testergebnissen zu einem Gesamtergebnis, um eine höhere Sicherheit in der Diagnose zu erreichen. Auch die Behauptung, unser Verfahren sei das erste computergestützte Diagnosetool für ADHS, ist falsch und wurde von uns nachweislich nicht freigegeben. Die Daten, die Frau Heinen zur Abschätzung der Rate an Fehldiagnosen heranzieht, wurden von uns entgegen der Darstellung im Artikel im Testmanual (S. 56) publiziert, sind also öffentlich zugänglich. Ein Rückschluss auf die Rate an Fehldiagnosen ist aus diesen Daten jedoch nicht verlässlich möglich, wie wir Frau Heinen auch schriftlich mitteilten. Wir distanzieren uns deshalb explizit von diesem Artikel. Dettelbach, 01.07.2024.
Der ADHS-Test 6-12 ist 2023 beim Hogrefe-Verlag erschienen und kann bei der Testzentrale online bestellt werden.
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